Turnverein Utzenstorf

Bergturnfahrt Aktive 2023

Endlich war es wieder so weit. Die Vorfreude war seit Wochen riesig gewesen, endlich ging es los. Die Turnerinnen und Turner begaben sich erneut in die beeindruckende Schweizer Berglandschaft. Das Wanderziel war wie immer ein Geheimnis. So trafen sich die wanderlustigen Turnerinnen und Turner in den frühen Morgenstunden am

Bahnhof Utzenstorf. Um der morgendlichen Schläfrigkeit entgegenzuwirken, wurden bereits bei der Begrüssung die Zinnbecher ein erstes Mal gefüllt.


Pünktlich tuckerten wir mit dem Zug in Richtung Bern. Das Bündnerland konnte also bereits als Ziel ausgeschlossen werden. Am Bahnhof Bern stärkte man sich mit Kaffee und Gipfeli.


Weiter ging die Reise im Zug nach Zweisimmen. Es wurde viel geschwatzt, gegessen und getrunken. Endlich kam der Zug, nach der ewig andauernden Fahrt durch das Simmental in Zweisimmen an. Doch für den TVU war hier nicht die Endstation. Kurze Zeit später sassen wir im Zug, der in die Lenk hochfährt. Unsere Fahrt endete aber vorher. In St. Stephan, unter uns als St. Steffen bekannt, stiegen wir aus. Noch ein letztes Mal durchatmen und die Wanderschuhe korrekt schnüren, bevor die Reise auf zwei Beinen fortgesetzt wurde. Die Wanderung hatte es in sich: Bereits nach einem halben Kilometer ging es in die Vertikale. Steil den Berg hinauf ins Ungewisse. Doch das hielt die mutige Turnerschar nicht auf. Schritt für Schritt, Meter für Meter kamen wir dem Ziel näher. In einem etwas flacherem Teil der Wanderung legten wir schliesslich einen Mittagsrast ein.


Lasst mich kurz einen Kommentar zum Wetter abgeben, was bei einer solchen Wanderung nicht gerade eine unwichtige Rolle spielt. Die Zugfahrt war herrlich, die Sonne knallte durch die Scheibe und man sah das traumhafte Panorama der Berner Alpen. Etwa nach einer Stunde Wanderzeit waren aber die meisten Wandervögel ziemlich nass. Was nicht am Regen lag, sondern an der Kombination von Sonne, Hitze und steilem Wanderweg. Deshalb machte es auch keinen grossen Unterschied, als es nach der Mittagspause wirklich zu regnen begann. Kein Problem, wir packten alle unsere Regenjacken aus und weiter gings. Eine Ausnahme macht ein sehr mutiger (oder vergesslicher?) Turner: Er trat die Reise von Anfang an ohne jeglichen Regenschutz an. Schliesslich hat der TVU einen großartigen Trainingsanzug. Leider waren es für besagten Anzug dann doch ein paar Regentropfen zu viel, was den waghalsigen Turner aber nicht zu stören schien. In strömendem Regen wanderten wir an Wiesen, Wäldern und Bauernhöfen vorbei. Endlich trafen wir nach vier Stunden Wanderzeit bei unserer Unterkunft ein: dem Berghotel Hornberg. Vielen von uns kamen gleich die Erinnerungen hoch, schliesslich war man im Skilager oft auf dem Hornberg, um danach wieder hinab nach Schönried zu fahren.


Im Massenlager wurden die Betten bezogen und Kleider getrocknet. Das Wetter begann sich nun zu bessern und erste Sonnenstrahlen zeigten sich. Diese paar Sonnenstrahlen reichten für vier Turner aus, um sich gleich wieder in nasses Gebiet zu begeben. In einem naheliegenden Bergsee konnte man nämlich das Waveboardfahren ausprobieren. Es machte sehr viel Spass und die Fortschritte waren schnell ersichtlich, auch wenn es ab und zu etwas ungemütliche Landungen im Wasser gab.


Nach einem kühlen Bier auf der sonnigen Terrasse des Hotels begaben sich die Turnerinnen und Turner zum Abendessen. Nach der viergängigen Geschmacksexplosion waren alle frisch gestärkt, um den letzten Akt des Abends in Angriff zu nehmen. Die Harasse wurde bestellt, die Jasskarten ausgepackt und so verbrachten wir den Rest des Abends bei prächtiger Stimmung und kühlen Getränken.


Der Schlaf war angenehm, aber kurz, da ein paar Arbeitstiere vergessen hatten, dass Wochenende ist und sie ihre Wecker nicht ausgeschaltet haben. Trotzdem erschien die ganze Turnerschar am reichhaltigen Frühstück und so konnten wir frisch gestärkt den zweiten Tag in Angriff nehmen. Das Wetter war nicht herausragend, aber immerhin blieb es trocken, was man von unseren Zinnbechern nicht behaupten konnte. Nach gut zwei Stunden Wanderzeit erreichten wir den Bahnhof von Schönried. Nur kurze Zeit später fuhr ein Zug in den Bahnhof ein. Als wir einsteigen wollten, kam uns ein schnaufender und übermotivierter Zugbegleiter in die Quere. Wir dürfen nicht einsteigen, da wir zu viele Personen seien. Da ein Zug bekanntlich Fenster hat, konnten wir ohne Schwierigkeiten die unzähligen freien Plätze im Inneren des Zuges erkennen. Da wir aber eine friedliche Wandertruppe sind, liessen wir den Zugbegleiter gewähren und der Zug fuhr ohne uns ab.  Wir nahmen auf einer Bank am Bahnhof Platz. Beim zweiten Versuch mit der Zugfahrt funktionierte es zum Glück und wir kamen nach einer kurzen Fahrt in Gstaad an.

 

So viel wandern kann anstrengend sein, wir brauchten eine Erholung. Da das Wetter sowieso nicht die besten Bedingungen bot, entschieden wir uns für das Hallenbad in Gstaad. Während mehreren Stunden wurde gebadet, geduscht, gerutscht, sauniert, dampfsauniert, whirlpooliert und entspannt. Nach dem Besuch im Hallenbad waren wir alle bereit für die lange Rückreise nach Utzenstorf. Dieses Mal nahm uns der Zug zum Glück mit.

 

Die Mutigsten unter den Mutigen wagten sich, dieses strenge Wochenende im Pintli abzuschliessen. Bei Speis, Trank und Stiefel liess man die vergangenen zwei Tage noch einmal Revue passieren und berichtete bis tief in die Nacht hinein.


So ging dieses ereignisreiche Wochenende zu Ende. Ein spezieller Dank geht an die Organisatoren Jan und Nicole, welche diese schöne Reise auf die Beine gestellt haben. Zudem bedanken möchte ich mich bei einer Zugbegleitung der BLS für ihre Geduld und Verständnis 😉

Der ganze Turnverein freut sich schon auf nächsten Sommer, wenn es dann heisst: Bergturnfahrt 2024.

Euer Berichtschreiber

Flüehme

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